µC Netzteil
Beschreibung, Schaltpläne und Fotos von einem Mikrocontroller gesteuertem Netzteil/Netzgerät mit AVR
Einleitung
Im Folgenden beschreibe ich mein Mikrocontroller gesteuertes Netzgerät.
Es handelt sich um mein erstes größeres Projekt mit Mikrocontrollern,
habt also Nachsicht falls Hard- und Software an manchen Stellen nicht ganz
perfekt sind ;-)
Hinweis
Ich übernehme keinerlei Garantie für die Funktion der hier vorgestellten
Schaltung! Für Schäden an Bauteilen, angeschlossenen Verbrauchern
und/oder Personen oder Schäden anderer Art wird keine Haftung übernommen!
Nachbau und Benutzung erfolgt auf EIGENE GEFAHR!
Features
Einige Highlights:
- Spannungsbegrenzung: 0 - 20 Volt
- Strombegrenzung: 0 - 5 Ampere
- Spitzenlast: liegt wohl bei weit über 100 Watt =)
- Digitale, temperaturabhängige Lüfterregelung mit PWM
- PWM-gestellter Ausgang für Lötkolben (ERSA Minityp)
- Steuerbar über serielle Schnittstelle
- Firmware-Upgrade über serielle Schnittstelle möglich (AVR Bootloader)
- 2x16 LCD
- Leistungsfähiger Luftkanal zur Wärmeabfuhr
- 5V und 12V Festspannungen
Funktionsdiagramm
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Das Netzteil besteht aus einem Digital- und einem Analogteil.
Die im Digitalteil vorgegeben Spannungs- und Strombegrenzung wird
über zwei Digital/Analog-Wandler welche über den I²C-Bus angesteuert
werden an den Analogteil gegeben, welcher die eigentliche Regelung mit einem
Operationsverstärker vornimmt, welcher die Leistungstransistoren ansteuert.
Schaltplan
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Der Schaltplan zeigt nur den Digitalteil und den Analog-Regelteil wie
er auf der µC-Platine ist. Nicht gezeigt sind der Spannungsreglerteil (sowohl
feste Ausgangsspannungen als auch Spannungen für die Digital- und Analogteil)
sowie der Leistungsteil mit den Transistoren und FETs.
Der Analogteil und auch der Leistungsteil orientieren sich stark an einem
ELV-Projekt, der "Universellen Netzteilplatine", beschrieben in ELV journal 2/96,
weswegen ich die Funktion hier nicht genau erläutern werde.
Mit IC6C und IC6B sind Spannungs- sowie Stromregelung realisiert, IC6D dient
zur Verstärkung des Signals des Temperatursensors an der Endstufe zum Messen
mit dem ADC des AVR.
IC6A dient zur analogen Übertemperaturabschaltung falls der AVR, aus welchen
Gründen auch immer, die Ausgangsspannung nicht abschalten sollte.
Die beiden Optokoppler dienen zur galvanischen Trennung des AVR und der
FETs die die Lüfter und den Lötkolben per PWM treiben. Dies ist nötig, da es
sonst Probleme mit der gemeinsamen Masse geben würde. Leider scheint der
Optokoppler recht langsam zu sein weshalb ich eine recht kleine PWM-Frequenz
wählen musste (ca. 120 Hz).
IC3 ist der 8bit IO-Expander der das Display treibt (siehe hierzu auch
HD44780 Display via PCF8574 I²C IO-Expander).
IC2 und IC5 sind Digital/Analog-Wandler die die Spannungs- und Stromvorgaben
an den Analogteil weitergeben.
IC4 ist ein MAX232N Pegelwandler IC der die Wandlung RS232 <-> TTL vornimmt.
LEDs
Folgende LEDs zeigen den Status des Gerätes an:
- Status LED: Leuchten im normalen Betrieb, Blinken im Standby-Modus,
hektisches Blinken bei Übertemperatur
- U-LED: Leuchtet wenn Spannungsbegrenzung aktiv ist
- I-LED: Leuchtet wenn Strombegrenzung aktiv ist
- Lötkolben-LED: Leuchtet mit dem PWM-Signal des Lötkolbens
- Lüfter-LED: Leuchtet mit dem PWM-Signal der Lüfter
- Übertemperatur-LED: Leuchtet wenn der analoge Übertemperatur-Schutz
anspricht
Display
Als Display kommt ein HD44780 kompatibles 2x16 LCD zum Einsatz.
Es zeigt unter anderem eingestellte Spannung, Strom, Lötkolben-Leistung,
Temperatur der Endstufe und Lüfter-Leistung an.
Taster
Das Gerät wird mit 8 Tastern bedient.
- U+ / U-: Spannung erhöhen, verringern
- I+ / I-: Strom erhöhen, verringern
- UP / DOWN: Je nach Zustand:
Spannung/Strom in großen Schritten erhöhen / Lötkolben
einstellen
- MODE: Umschalten des Modus, Umschalten des Menüs
- STANDBY: An / Standby
Die Taster sind mit Dioden an 4 Eingänge des µC angeschlossen und produzieren
alle einen eindeutigen 4-bittigen Tastencode.
Zusätzlich dazu ist jeder Taster noch mit einer Diode mit dem Interrupt-Eingang
des µC verbunden um einen IRQ zur Behandlung des Tastendrucks auszulösen.
Im µC sind die internen Pull-Ups aktiviert.
Platine
Da ich nur eine einseitige Platine ätzen wollte sind leider, wie auf dem Bild
zu sehen einige Luftlinien zu ziehen .. einige von ihnen lassen sich nur
sehr knifflig einlöten - das nächste Projekt in diesen Ausmaßen wird wohl
auf einer doppelseitigen Platine landen, das habe ich beim Löten gemerkt :)
Auf dem Foto zu sehen: Die fertig geätzten Platinen für die Festspannungen
(links) und den µC- und Analogteil (rechts).
Kurze Infos zum Ätzvorgang:
- Layout ausgedruckt auf Tintenstrahler-Folie
(mit viel Tinte/hohem Deckungsgrad!)
- Fotopositiv-beschichtetes Basismaterial
- ca. 2-3 Minuten belichtet mit 250W UV-Fotobelichtungslampe
(Philips PHOTOLITA-S 230V 250W)
- Entwickelt mit SENO Universalentwickler
- Geätzt mit SENO Feinätzkristall
Software
Werde ich evtl. noch veröffentlichen, ansonsten nur auf Anfrage …
Weitere Bilder
Wer genau hinsieht erkennt evtl. einen alten Bekannten *g* - das ist
LCDmp3 der da vom Netzteil gespeist wird!
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Das Netzteil mit 2 Panelmetern die später mal so eingebaut werden sollen.
Im Hintergrund mein Trafo an dem ich das Netzteil betreibe.
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Die Rückseite: Buchse für Lötkolben, 2 laute Lüfter, serielle Schnitstelle, Schalter,
Eingänge für Spannungen.
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Sicht von Oben ohne Deckel: die µC-Platine, das Lüfteraggregat mit
Leistungsbauteilen, LCD, …
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Leistungstransistoren, FETs
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Die Platine mit den Festspannungsreglern
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µC-Platine mit dem "Herzstück", dem ATMega8, rechts davon der Optokoppler
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Das HD44780 kompatible LCD, rechts davon das Tastenfeld
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Spannungsregler für die Elektronik, Pufferelko am Ausgang
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Der Lötkolben am Lötkolben-Ausgang
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